Donnerstag, 9. November 2017

Rezension: Wo Milch und Honig fließen

(Hier bestellen)
Autor: Grace McCleen
Titel: Wo Milch und Honig fließen
Verlag: DVA
Erscheinungsjahr: 2013
Genre: Roman
ISBN: 9783421045461






Klappentext

Menschen aus Pfeifenputzern, Häuser aus Keksschachteln, Wattewolken und ein Spiegelsee. Die zehnjährige Judith hat sich in ihrem Zimmer eine kleine Welt geschaffen, ganz für sich allein. In der Schule wird sie gehänselt, weil sie anders ist, sich von der sündigen Welt fernhalten muss. Ihr streng religiöser Vater hat kein Ohr für ihre Nöte, die Mutter hat sie nie kennengelernt. Vielleicht, denkt Judith, wenn ich es hier drinnen schneien lasse, mit Rasierschaum, Watte und Daunenfedern, fällt am Montag die Schule aus. Als sie am nächsten Tag die Vorhänge öffnet, ist tatsächlich alles weiß. Judith hat ihr erstes Wunder bewirkt. Und damit fangen ihre Probleme erst richtig an … Grace McCleen hat einen herzzerreißenden Roman über Gut und Böse, Glaube und Zweifel, über Liebe, Verlust und Erlösung geschrieben, mit einer bezaubernden jungen Heldin. Ein Schicksal, das tief bewegt.


Meine Meinung 


Judith leidet nicht nur unter ihren Klassenkameraden, die sie aufgrund ihrer streng religiösen Erziehung (Zeugen Jehovas) bzw. der damit verbundenen „Eigenarten“ (bspw. muss sie ihren Vater bei den Hausbesuchen begleiten) mobben und ihr teilweise sogar ganz aus dem Weg gehen, sondern auch unter ihrem Vater, der sie nicht versteht und sich nicht in sie hineinfühlen kann. Ihre Mutter ist bereits bei ihrer Geburt gestorben und Judith macht sich dafür mitverantwortlich. Aus diesen Gründen erschafft sie sich in ihrem Zimmer ihre ganz eigene kleine Welt, in der alles so abläuft, wie sie es möchte. Als es eines Morgens tatsächlich geschneit hat, nachdem sie es am Vorabend in ihrer Miniaturwelt hat schneien lassen, glaubt Judith, dass sie Wunder bewirken kann. 


Mich hat Judiths Schicksal wirklich sehr berührt und bewegt. Sie hat es aufgrund ihres streng religiösen Vaters und der ständigen Angst in die Schule zu gehen unglaublich schwer im Leben und flüchtet sich deshalb in eine Phantasiewelt und in den Glauben daran, dass sie mit Gottes Hilfe Wunder in der realen Welt bewirken kann. Dieses ufert immer mehr aus und macht ihr das Leben nur noch zusätzlich schwerer. 


Judith beschreibt alles sehr detailliert und malerisch und ich konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen und fand auch die Einblicke in ihr religiöses Leben sehr interessant und aufschlussreich. Ihre Geschichte empfand ich als sehr tiefgründig und eindringlich, gerade als sich alles immer weiter zuspitzt. Zwischendurch gab es allerdings auch die ein oder andere Länge, weswegen ich „nur“ vier Sterne vergeben kann.
Ich hatte im Vorfeld zwar etwas anderes erwartet und das Buch ist sicherlich keine leichte Kost aber auf jeden Fall lesenswert, wenn man sich durch das übergeordnete Thema Religion nicht abschrecken lässt!




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